Dr. Junbeom Park ist Postdoktorand am Institut für Energie- und Klimaforschung, Grundlagen der Elektrochemie (IEK-9). In seinem Blogartikel berichtet der gebürtige Südkoreaner von seiner Zeit am Forschungszentrum Jülich und vor allem von einem Workshop, der nicht nur Kooperationsmöglichkeiten eröffnet hat, sondern auch nach der langen Coronazeit Balsam für die Seele war.

Dieser Blogbeitrag wurde von Herrn Dr. Junbeom Park verfasst.

Im März 2020 kam ich zum Forschungszentrum Jülich. Gerade zu dieser Zeit ist COVID-19 ausgebrochen und hat das alltägliche Leben zum Erliegen gebracht. Die Beschränkungen im Rahmen des Infektionsschutzes wurden zunehmend strenger. Ich fühlte mich daher sehr einsam: gerade in einem fremden Land, einer fremden Umgebung angekommen und direkt abgeschnitten von allen Menschen. Die Situation wirkte sich zunehmend auch auf meine professionelle Karriere aus, es gab keine Chancen mit den Kolleg:innen im Institut zusammenzuarbeiten. Nach fast drei Jahren Kampf gegen COVID-19 wurden schließlich die meisten Beschränkungen aufgehoben und glücklicherweise hatte ich die Möglichkeit, an dem FZJ-NST-Workshop teilzunehmen. Die erste größere Veranstaltung, die vor Ort stattfand und bei dem Kontakte geknüpft werden konnten. Da mein Heimatland Korea ist, war ich sehr gespannt auf diesen Workshop.

Der Workshop bestand aus drei Teilen: einer Einführung in die Zusammenarbeit einschließlich Informationen über die Finanzierung und jüngste Erfahrungen, gefolgt von wissenschaftlichen Präsentationen mit Punkten der Zusammenarbeit und schließlich interessanten Laborbesichtigungen am PGI-9 (Halbleiter) und IEK-14 (Energieumwandlung). Im ersten Teil erfuhr ich etwas über die Auswirkungen und die unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten von Kooperationen auf Regierungs- und Institutsebene. Im zweiten Teil sah ich die Gemeinsamkeiten der wissenschaftlichen Interessen zwischen Deutschland und Korea und die unterschiedlichen Herangehensweisen an die Lösung von Problemen. Im letzten Teil erfuhr ich, wie die Forschung auf die Industrie übertragen werden kann.

Der letzte Teil hat mich am meisten fasziniert. Das Ausmaß ist so groß, dass er mit dem industriellen Maßstab vergleichbar ist. Am PGI-9 sah ich die lange Nanocluster-Anlage (10 Meter lang, vielleicht sogar noch länger). In Nanoclustern können verschiedene Strukturen von Halbleitermaterialien hergestellt und in kontinuierlichen Hochvakuumkammern bis in den Nanobereich analysiert werden, da die hohe Reinheit der Halbleiterproduktion der wichtigste Punkt für die Elektronik ist. Im IEK-14 sah ich die riesige Anlage zur Energieumwandlung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff durch Elektrochemie (mit bis zu 4.000 Amper. Für ein  Handy-Ladegeräte reichen z.B. ein paar Amper aus). Während der Führung wurde erklärt, dass diese Anlage auch im LLEC (Living Lab Energy Campus) des FZJ installiert und in Betrieb ist. Beide Einrichtungen zeigten, wie die Forschung die Wissenschaft mit der Industrie und dem menschlichen Leben verbindet.

Bei dem Workshop konnte ich meinen Enthusiasmus für die Forschung und die Kommunikation mit Menschen wieder auffüllen. Ich werde versuchen, meine Ideen mit anderen zu teilen und mir die Ideen anderer Leute anzuhören, um meine Motivation zu erhalten und zu steigern. Und ich danke allen Organisatoren für die Durchführung dieses wunderbaren Workshops.

Weitere Informationen zum FZJ-NST Workshop 2022: https://www.fz-juelich.de/de/ue/aktuelles/meldungen/2022-korea-deutschland-wissenschaft-technologie-workshop-1

Weitere Informationen zu den Internationalen Beziehungen des Forschungszentrums Jülich: https://www.fz-juelich.de/de/ue/fachbereiche/beziehungen/internationale-beziehungen

Ausschreibungen: https://www.fz-juelich.de/en/ue/news/news/fzj-nst-bilateral-cooperation-programme

Weitere Informationen über NST – The National Research Council of Science and Technology (NST): https://www.nst.re.kr/eng/index.do

Ansprechpartnerin für die Beziehungen mit Asien und Ozeanien: Dr. Hyunji Park

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