Mit Maßnahmen wie der Errichtung des Reaktor-Fundaments führt erstmals auch unser LOHC-Projekt zu sichtbaren Veränderungen auf dem Campus in Jülich. Höchste Zeit, uns wieder mit einigen Updates zu melden. In diesem Beitrag geht es also um konkrete Baufortschritte. Die früheren Beiträge zur ersten Idee, technologischen Beschreibung, sowie Projektierung, Fertigung und Visualisierung sind aber weiterhin abrufbar.

Aufstellungsplatz in der Nähe der Wärmevollversorgungszentrale

Am Aufstellungsplatz haben in den letzten Wochen die Tiefbauarbeiten begonnen. Links im Bild (Abb. 1) sieht man die Arbeiten am LOHC-Abfüllplatz. Hier kann in Zukunft mittels Tanklastwagen LOHC angeliefert und abtransportiert werden.

Rechts im Bild (Abb. 2) sind die Arbeiten am Fundament für den Reaktor selbst zu erkennen. Auf diesem Platz wird das von der Hydrogenious LOHC Technologies GmbH entwickelte und gebaute Reaktor-Rack aufgestellt. Wo vor wenigen Monaten noch ein Schotterfeld bzw. grüne Wiese war, lassen sich nun schon die Dimensionen der Anlage erahnen.

Abb. 1: Bauarbeiten am Abfüllplatz
Abb. 2: Stellplatz LOHC-Reaktor

Reaktor-Rack Hydrogenious

Das Reaktor-Rack wird aus fünf Containerelementen zusammengesetzt, in denen der Reaktor und andere verfahrenstechnische Komponenten (Pumpen, Wärmeübertrager, Abscheider etc.) platziert sind. In diesem Rack finden später die Beladung des LOHCs mit Wasserstoff und die Freisetzung des Wasserstoffs aus dem wasserstoffreichem LOHC statt. Da die Arbeiten am Aufstellungsort noch nicht abgeschlossen sind, das Reaktor-Rack jedoch bereits von Hydrogenious ausgeliefert werden musste, um Produktionskapazitäten für andere Projekte zu haben, werden die einzelnen Elemente nun am Forschungszentrum zwischengelagert.

In den folgenden Aufnahmen (Abb. 3 und 4) sind die Container und einzelnen Elemente zu sehen und es lässt sich bereits die Dimension des Aufbaus erkennen. Der Reaktor (Abb. 5) bildet das Herzstück der Anlage.

Abb. 3: Containerelemente
Abb.4: Das Innere des Containers
Abb. 5: Der Reaktor, liegend auf einer Palette

Für den Außenstehenden ist es schwer vorstellbar, dass die Monteure aus diesen Elementen und Rohrverbindungen (Abb. 6) eine funktionierende Anlage zur Speicherung von Wasserstoff zusammensetzen. Es lässt sich aber die Komplexität der Anlage erahnen. Wie oben bereits erwähnt ist eine Visualisierung der fertigen Anlage in unserem letzten Blogbeitrag zu sehen.

Abb. 6: Palette mit verschiedenen Rohrverbindungen und Anbauteilen

Ausblick

Die Aufstellung der Containerelemente am Forschungszentrum ist nach aktuellem Stand für das vierte Quartal 2024 geplant. Nach erfolgreicher Aufstellung der Elemente müssen allerdings noch weitere Arbeiten wie die Aufstellung der Tankbehälter etc. durchgeführt werden. Daher ist die Inbetriebnahme des Gesamtsystems derzeit für Mitte 2025 vorgesehen.

About Michael Geißelbrecht

Ich, Michael Geißelbrecht, war von September 2016 bis Januar 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Chemische Reaktionstechnik der FAU Erlangen-Nürnberg tätig. Während meiner Promotion beschäftigte ich mich mit der Wasserstofffreisetzung aus flüssigen organischen Wasserstoffspeichern (LOHC). Seit Februar 2020 bin ich am IEK 11 des Forschungszentrum Jülich tätig und koordiniere als Teammanager LOHC den Aufbau eines Reaktors am Forschungszentrum Jülich für die Wasserstoffspeicherung mittels LOHC.

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