Es ist eine Weile still geworden um das Thema Photovoltaik im LLEC. Im Hintergrund wurde allerdings weiter fleißig gearbeitet und nun stehen wir vor dem Erreichen eines Meilensteins: Die 1,1 Megawatt PV-Freiflächenanlage steht vor der Fertigstellung!

Abb. 1: Freiflächenanlage auf dem JEN Gelände auf dem Forschungscampus.

Wie in Abbildung 1 gezeigt, handelt es sich bei der Freiflächenanlage eigentlich um zwei Anlagen, die beide auf dem JEN-Gelände (0.1x) aufgebaut wurden. Als ausführende Firma wurde die Firma SonnJa! aus Pulheim beauftragt, geplant wurde die Anlage durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Energy Engineers, einem Unternehmen der TÜV Nord Group. Beide Anlagen sind aufgebaut und müssen nur noch mit dem Netz verbunden werden.

Am Anfang des Projekts „Freiflächenanlage auf dem JEN-Gelände“ konnte keiner der Beteiligten absehen, welch große Hürden wir auf dem Weg übersteigen müssen. Dass ein Bauantrag gestellt werden muss, ist gang und gäbe. Da aber die Photovoltaikanlage in einem Kernenergie-Sicherheitsbereich aufgebaut werden sollte, musste zuvor die Zustimmung der zuständigen Behörde eingeholt werden. Zu der Zeit lag die Zuständigkeit im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) und der von uns zu erfüllende Anforderungskatalog war lang.

Keiner von uns hatte damit gerechnet, dass wir nachweisen müssen, dass eine ebenerdige Photovoltaikanlage die in der Nähe eines begrenzenden Doppelzauns positioniert wird – an allen Stellen befindet sich zwischen Zaun und PV-Anlage eine Straße –, nicht als Übersteighilfe von innen nach außen genutzt werden kann. Eine Anforderung, die einleuchtend ist, aber für uns überraschend war. Oder die Tatsache, dass wir die Unterkonstruktion der Module nicht im Boden verankern können ohne zuvor aufwändig jedes Bohrloch freimessen zu lassen (wegen potentieller Kampfmittel). Was folgte, erinnert an ein zähes Ping Pong-Spiel, bei dem der Spielball (die Dokumente) mit langer Verzögerung von der einen zur anderen Seite gespielt wurde.

Kurzum: In einer Rekordzeit von über zwei(!) Jahren haben wir es endlich geschafft, die baldige Fertigstellung der 1,1 Megawatt Photovoltaik-Freiflächenanlage ankündigen zu dürfen 😉. Hier möchte ich vor allem meiner Kollegin Susanne Hoffmann und meinem Kollegen Simon Rottland für ihr unermüdliches Engagement danken. Ohne die beiden hätte es sicherlich Jahre länger gedauert! Ein großer Dank geht natürlich auch an alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen von T und der JEN. Es war stets eine konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit trotz der zahlreichen Hürden.

Nun zu den technischen Fakten: Die beiden Photovoltaikanlagen haben grob eine Ost-West-Orientierung. Insgesamt wurden fast 4000 Photovoltaik-Module mit einer Modul-Leistung von 355 Watt verbaut (Hersteller Qcells, PEAK DUO-G8). Als Unterkonstruktion wurde ein ballastiertes System von Aerocompact ausgewählt (COMPACTGROUND G10+). Die Inverter kommen von der Firma SMA (Sunny Tripower Core 2).

Abbildung 2 zeigt Impressionen der beiden Anlagen mit einigen Protagonisten. Sobald die Anlage in Betrieb genommen wird, haben wir den größten Anteil der insgesamt 1,5 Megawatt Photovoltaik ans Netz gebracht! Wir hoffen, dass wir nun zügig die Anlage(n) abnehmen und in Betrieb nehmen können.

About Andreas Gerber

Andreas Gerber ist promovierter Physiker und arbeitet seit 2009 im Institut für Energie und Klimaforschung, IEK5-Photovoltaik. Seine Hauptinteressen liegen in der Charakterisierung von Solarmodulen und der Untersuchung der Zuverlässigkeit/Langlebigkeit von Solarmodulen. Im LLEC ist er der Teammanager für den Bereich „Photovoltaik“.

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