Nach einer intensiven Phase der Planung, Entwicklung und der Lösung zahlreicher Herausforderungen ist es nun vollbracht: Die 1,1 Megawatt-Photovoltaik-Freiflächenanlage des LLEC wurde am 14. März final abgenommen und ging damit offiziell in Betrieb! Dies markiert einen Meilenstein für das LLEC, denn mit dieser Anlage ist nun die größte Einzelanlage des Photovoltaik-Portfolio am Netz. Damit erreichen wir eine installierte Photovoltaik-Leistung auf dem Campus von insgesamt ca. 1,5 MW.

Dies ist zwar schon sehr beachtlich, allerdings entspricht dies nur ca. 1-2% des Grundbedarfs des Forschungszentrums. Dieser liegt bei ca. 100 GWh pro Jahr im Strombereich.

Ein steiniger Weg

Die Reise bis zu diesem Punkt war alles andere als einfach: Von der anfänglichen Planung bis zur finalen Umsetzung mussten zahlreiche Hürden überwunden werden. Die Komplexität des Projekts wurde insbesondere durch die Lage der Anlage im Sicherheitsbereich verstärkt. Hier galt es nicht nur die üblichen Bauanträge zu stellen, sondern auch die Zustimmung der zuständigen Behörden einzuholen. Ein Prozess, der mit einem umfangreichen Anforderungskatalog verbunden war. Eine der speziellen Anforderungen war der Nachweis, dass die ebenerdige Photovoltaikanlage, die in der Nähe eines begrenzenden Doppelzauns positioniert wurde, nicht als Übersteighilfe genutzt werden kann. Hinzu kam die Herausforderung, dass die Unterkonstruktion der Module nicht ohne weiteres im Boden verankert werden konnte, da jedes Bohrloch zuvor auf potenzielle Kampfmittel hätte untersucht werden müssen. 

Teamarbeit

Trotz der Schwierigkeiten war es die konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit aller Beteiligten, die das Projekt zum Erfolg geführt hat. Ein besonderer Dank gilt hierbei den Kollegen der Einheit Technik und Betrieb (T) und der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) für die konstruktive Zusammenarbeit, sowie der Firma Energy Engineers und der Firma SonnJa! für die Planung und Ausführung der Freiflächen-Photovoltaik-Anlage. Das unermüdliche Engagement aller Beteiligten hat maßgeblich zum Gelingen des Großprojekts beigetragen. Besonders soll auch die Zusammenarbeit mit dem genehmigenden BauOAmt hervorgehoben werden.

Technische Details 

Die beiden Photovoltaik-Teil-Anlagen auf dem JEN-Gelände weisen eine Ost-West-Orientierung auf und bestehen aus fast 4.000 Modulen mit einer Leistung von 355 Watt pro Modul. Als Unterkonstruktion wurde ein ballastiertes System der Firma Aerocompact (Typ: compactground G10+) gewählt, die Inverter stammen von SMA. Einzelne Strings wurden zusätzlich mit alternativen Modul-Technologien (z.B. CIGS-Module der Firma Avancis) bestückt, so dass wir eine Alterungs-Studie unterschiedlicher Technologien durchführen können.

Mit der Inbetriebnahme der Anlage haben wir nun den größten Anteil der insgesamt 1,5 Megawatt Photovoltaik im LLEC ans Netz gebracht. Damit ist ein wichtiges Projektziel des LLEC erreicht worden. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage wird fortan die Dynamik des gesamten, virtuellen Energiesystems des LLEC und damit die Fahrweise aller anderen LLEC-Demonstratoren bestimmen und leistet nebenbei einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung des Forschungszentrums. 

Ausblick

Die vergangenen Herausforderungen sind nun Teil der LLEC-Geschichte. Sie machen einmal mehr deutlich, dass der Weg zur Nachhaltigkeit kein leichter ist, aber mit Entschlossenheit und Teamgeist gemeistert werden kann. Mit Stolz blicken wir auf das Erreichte und freuen uns auf die positiven Auswirkungen, die diese Anlage für die Energieforschung und die nachhaltige Energiegewinnung in unserem Forschungszentrum haben wird.

About Andreas Gerber

Andreas Gerber ist promovierter Physiker und arbeitet seit 2009 im Institut für Energie und Klimaforschung, IEK5-Photovoltaik. Seine Hauptinteressen liegen in der Charakterisierung von Solarmodulen und der Untersuchung der Zuverlässigkeit/Langlebigkeit von Solarmodulen. Im LLEC ist er der Teammanager für den Bereich „Photovoltaik“.

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