Bereits 2020, als in einem kurzen Zeitfenster im Sommer persönliche Treffen möglich waren, hat eine Delegation von der Phyikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) das LLEC-Projekt besucht. Gemeinsam haben wir uns die ersten (fast) fertigen LLEC-Demonstratoranlagen angeschaut und uns über die jeweiligen Forschungsinteressen ausgetauscht. Seitdem haben wir uns unzählige Male virtuell „getroffen“ und dieses Jahr im Februar wieder ein persönliches Treffen organisiert. Mittlerweile gibt es eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen LLEC und PTB zu fünf gemeinsamen Kernthemen – Tendenz steigend.
Seit dem Besuch in Jülich im Sommer 2020 hat sich die Partnerschaft mit der PTB zunehmend intensiviert und konkretisiert (siehe Abbildung 1). Nachdem wir uns im Juni 2021 der Unterstützung unserer jeweiligen Vorstände/Präsidenten versichert haben, wurde die Zusammenarbeit mit einem Kooperationsvertrag besiegelt. Anschließend konnte die inhaltliche Arbeit richtig losgehen und es wurden konkrete gemeinsame Projektideen entwickelt sowie bereits erste Förderanträge gestellt.
Derzeit (Stand 04/23) sind fast 20 Kolleginnen und Kollegen an der Kooperation beteiligt, die in unterschiedlichen Teams zu folgenden Kernthemen zusammenarbeiten:
- Wasserstoff LOHC
- Wasserstoff Sicherheitstechnik
- Vehicle-to-Grid Netzintegration
- Batterien
- Sensornetzwerke
Gemeinsame Aktivitäten zu weiteren Themenbereichen werden bereits ausgelotet.
PTB und LLEC verbindet insbesondere das Interesse an den Potenzialen und besonderen Herausforderungen hoch integrierter, dezentraler Energiesysteme (siehe Abbildung 2). Ein Hauptanliegen der Kooperation ist die Beschleunigung von Technologietransfer – d.h. der Überführung von Innovationen aus der Wissenschaft in die breite Anwendung. Auf dieses übergeordnete Ziel sind alle gemeinsamen Projekte ausgerichtet. Durch die Zusammenarbeit werden die komplementären Kompetenzen aller Partner gebündelt, so dass ein echter wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Mehrwert entsteht.
Denn Fokus und Kernkompetenz der PTB-Kolleginnen und Kollegen liegt eher auf metrologischen – also messtechnischen – sowie eichrechtlichen, Sicherheits- und Kalibrierungsfragestellungen. Gleichzeitig gibt es an der PTB einen umfangreichen Wissens- und Erfahrungsschatz im Bereich Regulierung und Normierung sowie zur Überführung von Wissen in Normen und technische Standards.
Wir am FZJ hingegen fokussieren eher auf technische Umsetzung und Weiterentwicklung innovativer Wasserstofftechnologien (Elektrolysesysteme, LOHC), Modellierungen, Forschung mit digitalem Zwilling sowie Skalierungsfragen. Aufgrund des besonderen Reallaborsettings, können im LLEC auch die Anbindung von Einzelsystemen an eine übergeordnete Regelungssoftware (IKT-Plattform) und Fragen der benutzerzentrierten Betriebsführung bearbeitet werden.
Für die gemeinsamen Projekte stehen sowohl die LLEC-Demonstratoren als auch PTB-Geräte und -Instrumente zur Verfügung. Hierdurch kann für alle Fragestellungen die jeweils optimale Ausstattung genutzt werden.
Ein genaueres Bild von der jeweils verfügbaren Ausstattung konnten und können wir uns bei zwei gemeinsamen Präsenzworkshops am FZJ (im Februar 23; siehe Abbildung 2) und bei der PTB (im August 23) machen. Der persönliche Kontakt trägt zudem zum informellen Erfahrungsaustausch bei und intensiviert so die bestehenden Verbindungen der Kolleginnen und Kollegen untereinander.
Im Juli 23 wird nun ein erstes gemeinsame Drittmittelprojekt starten, das im Rahmen der Kooperation angebahnt wurde. Kolleginnen und Kollegen von PTB und FZJ bearbeiten dann gemeinsam als Teil eines größeren EU-Projekts Arbeitspakete aus dem Bereich „Sensornetzwerke“. Wir sind gespannt auf erste Ergebnisse und freuen uns auf den weiteren Austausch.
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