Mit diesem ersten Beitrag wird das Thema Photovoltaik (PV) als erneuerbare Energie im LLEC-Netz näher beleuchtet. Starten werden wir mit einer Übersicht über die in der Planung bzw. im Aufbau befindlichen PV Systeme. Im weiteren Projektverlauf werden wir einzelne Projekte im Detail vorstellen.

Im LLEC Projekt wollen wir eine installierte Gesamtleistung von 1,5 Megawatt (Peak Leistung) auf dem Forschungs-Campus installieren. Dafür benötigt man heutzutage, je nach Anlagendesign, eine Fläche von ca. ein bis zwei Hektar. Für gesplittete Systeme (viele kleine Systeme, anstelle eines Gesamtsystems) auch deutlich mehr. Auf unserem Campus kommen dafür Gebäudedächer (Bestands- wie auch Neubauten), Gebäudehüllen (Building Integrated PV (BIPV)) und nicht genutzte Freiflächen in Betracht. Zunächst wurde das Potential von PV Installationen auf Dächern von Bestandgebäuden auf dem Campus untersucht, mit dem Resultat, dass nur einige wenige Bestandsgebäude für eine PV Installation geeignet sind. Insgesamt ist das PV Potential für die Bestandsgebäude in der Größenordnung von ca. 130 Kilowatt Peak Leistung. Zusätzlich soll PV auf den Dächern von Neubauten entstehen. Einfacher ist es, PV bei Neubauten zu berücksichtigen. Hier liegt das Potential bei den derzeit in der Planung befindlichen Bauvorhaben bei 340 Kilowatt Peak-Leistung. Insgesamt sind wir da noch deutlich weg von dem Ausbauziel von 1,5 Megawatt Gesamtleistung PV.

Darüber hinaus wurden neben der Potentialabschätzung von Gebäuden auch nutzbare Grünflächen untersucht. Es konnten auf dem ehemaligen Reaktorgelände auf dem JEN Gelände zwei Flächen für Freiflächenanlagen identifiziert werden, mit einer gesamten Peak-Leistung von ca. 1,1 Megawatt (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Übersicht Gesamtplanung LLEC. Darin enthalten die PV-Projekte in gelb

Da das JEN Gelände unter besonderer Kontrolle des NRW Energieministeriums steht, musste zunächst eine Nutzung der Flächen für eine PV Freiflächenanlage beantragt werden. Diese liegt mittlerweile vor, der Bauantrag wurde parallel gestellt und die Ausschreibung für den Bau der Anlage ist gestartet. Wir rechnen damit, dass die beiden Freiflächenanlagen noch in 2021 gebaut und möglicherweise auch fertiggestellt werden.

Mit Hilfe der Freiflächenanlagen erreichen wir das Ausbauziel von 1,5 Megawatt PV Leistung. Neben größeren PV Anlagen entstehen zusätzlich kleinere PV Forschungssysteme wie die PV Fassadenanlage im Neubau 02.6, in dem auch PV Oberlichter eingesetzt wurden (siehe Abbildung 2). Weitere bestehende bzw. geplante Systeme sind eine PV Pergola auf der JuLab Dach-Terrasse (siehe Abbildung 3), ein kleiner PV Gehweg von 2,4 m Länge vor dem Trafogebäude 2.8 und eine Einzelmodul Monitoring-Anlage zur detaillierten Untersuchung von PV Modulen auf Gebäude 02.6.

Abbildung 2: Beispiel – Building Integrated PV (BIPV) in den Oberlichtern des Büroneubaus 2.6
Abbildung 3: Beispiel: PV Pergola auf der JuLab Dachterasse

About Andreas Gerber

Andreas Gerber ist promovierter Physiker und arbeitet seit 2009 im Institut für Energie und Klimaforschung, IEK5-Photovoltaik. Seine Hauptinteressen liegen in der Charakterisierung von Solarmodulen und der Untersuchung der Zuverlässigkeit/Langlebigkeit von Solarmodulen. Im LLEC ist er der Teammanager für den Bereich „Photovoltaik“.

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