Abends um 19:00 am 27. April waren sich alle Beteiligten sicher: “Wir haben zum ersten mal am AKR-2, dem Ausbildungskernreaktor der TU Dresden, kalte Neutronen für wissenschaftliche Untersuchungen erzeugt.”
Dies gelang mit dem neu entwickelten, kalten Finger des Forschungszentrums Jülich. Der sog. kalte Finger ist ein wichtiger Bestandteil einer neuen Generation von Neutronenquellen, die in Zukunft (nach Hoffnung der beteiligten Wissenschaftler) Forschungsreaktoren ersetzen und Neutronenquellen auch für Universitäten und kleinere Einrichtungen ermöglichen soll.
Bei dem Experiment wurden schnelle Neutronen aus dem AKR-2 Reaktor zuerst durch Schwerwasser (D2O) bei Raumtemperatur und dann durch kryogene, wasserstoffhaltige Materialien (in diesem Fall Mesitylene (C9H12)) auf die Temperatur von flüssigen Stickstoff verlangsamt (moderiert) und in einer extra für diesen Zweck aufgebauten Teststrecke gemessen.
Damit ist die TU Dresden nach der TU München die zweite deutsche Universität, die über die Möglichkeit verfügt kalte Neutronen zu erzeugen (Mainz hat nur Ultrakalte *g*). Ob diese in zukünftigen Experimenten auch für aktuelle Fragestellungen der Festkörperphysik genutzt werden können, wie dies in München am Forschungsreaktor des MLZ der Fall ist, werden weiterführende Experimente in naher Zukunft zeigen.
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