Beeindruckend, emotional, hoffnungsvoll und einfach wunderbar waren die vergangenen zwei Tage im togolesischen Lomé. Der westafrikanische Staat bildete die zweite Station von dreien während der Delegationsreise deutscher Wissenschaftler:innen vom Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen. Es wurde dabei nicht nur ein Addendum mit der Université de Lomé gezeichnet, die 15 Studierenden des Tracks 4 „Biofuels and Bioenergy“ zeigten eindrucksvoll ihre Motivation und Errungenschaften.

Together we can!
Der Besuch der Université de Lomé begann am Dienstag (01. November) für die Delegation aus Deutschland mit eindrucksvollen Präsentationen der Studierenden des Tracks 4 des International Master’s Programme in Energy and Green Hydrogen (IMP-EGH). Mit den 15 Studierenden sind es auch 15 Nationalitäten, die in Togo zusammenkommen und gemeinsam lernen.
Obwohl der erste November ein nationaler Feiertag und somit entsprechend ein arbeitsfreier Tag ist, kamen die jungen Menschen in das WASCAL Gebäude in Lomé, um die Besucher aus Deutschland zu treffen. Und es brauchte nur zwei Präsentationen, um die Besucher vollkommen zu begeistern.
Insgesamt studieren 60 westafrikanische Studentinnen und Studenten aus den 15 ECOWAS Staaten im Masterprogramm IMP-EGH. In sechs verschiedenen Tracks spezialisieren Sie sich auf zum Beispiel Ökonomie, Photovoltaik oder grüner Wasserstofftechnologie. In Togo fokussiert sich die Ausbildung auf Biofuels und Bioenergie. Neben ihrem Studium zeigen die Frauen und Männer ein sehr großes Engagement, dass weit über die Erwartungen der beteiligten Partner hinausgeht. Die jungen Menschen sehen das Programm und die Zusammenarbeit mit Deutschland als riesige Chance, die sie nutzen möchten. Selbstständig haben die 60 Studierenden innerhalb des ersten Studien Jahres bereits zwei eigene Projekte auf die Beine gestellt, die das Leben der Bevölkerung in ihren Herkunftsländern beeinflussen und verbessern sollen.

IMP-EGH nicht nur eine Chance für den einzelnen
Das Projekt WAGEDO möchte das Verständnis der Bevölkerung für die Vorteile grünen Wasserstoffs verbessern. Die Studierenden selbst fungieren als Botschafter in ihrer jeweiligen Heimat. Darüber hinaus ist auch das Thema Clean Cooking ein wichtiges Element. Auf die Frage, warum sich die jungen Afrikaner:innen für das IMP-EGH entschieden haben, berichtete ein Student aus Côte d’Ivoire von seiner Mutter, die gesundheitlich sehr unter der Verschmutzung leidet. Die Motivation ist es, den Menschen zu helfen, positiven Einfluss zu haben, Hoffnung zu schenken und die Lebensqualität zu verbessern.
Das zweite Projekt richtet sich direkt an die jungen Menschen in den 15 ECOWAS Staaten. Die Studierenden des IMP-EGH wollen explizit die junge Bevölkerung für die Wichtigkeit, ihre Studienthemas „grüne Energie und grünen Wasserstoff“ zu sensibilisieren. Die Jugend ist die Zukunft, die das Potenzial hat, etwas grundlegend zu verändern. Die Studentinnen und Studenten wollen der Anstoß für diese Veränderung sein.
Prof. Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender Forschungszentrum Jülich und Vorsitzender der deutschen Delegation in Westafrika, fasste das beeindruckende Engagement der Studierenden passend zusammen: Das Wissen, dass in den Seminaren und Vorlesungen des Masterprogramms erlernt wird, ist nicht nur für die einzelne Person. Viel mehr nehmen die jungen Menschen das Programm als Chance, dieses Wissen in die Gesellschaft weiterzugeben, etwas zu verändern und das zukünftige Afrika mitzugestalten.

Ein Vertrag für die Zukunft
Wie bereits in Dakar, Senegal, unterzeichneten die drei Einrichtungen – Forschungszentrum Jülich, RWTH Aachen und Université de Lomé – ein Addendum, dass die Kooperation in der Zukunft ausweiten soll.
Sowohl die deutsche Botschaft in Togo als auch der Minister für Bildung, der gleichzeitig der Präsident der Universität ist, nahmen sich Zeit, um den Besuch aus Deutschland zu begrüßen, in den Austausch zu kommen und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Das Interesse an der IMP-EGH und der Fortführung der Kooperationen ist groß. Dadurch, dass die Professor:innen aus Deutschland, unter den sich ebenfalls viele Internationalitäten finden, ihr Wissen an die Jugend in Westafrika weitergeben, eröffnen sie die Chance zu Wandel.
Bei einem Besuch im Hafen von Lomé konnten darüber hinaus Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Wasserstoff in der Schifffahrt und weiteren Themen ausgelotet werden. Der Hafen von Lomé ist der einzige Tiefseehafen in der Region und versorgt zahlreiche Länder, die keinen eigenen Meereszugang haben, mit Gütern. Die Größe des Areals war beeindruckend und die Ohren auf beiden Seiten für mögliche Veränderungen offen.

Darf ich bitten? – Afrikanische Beats treffen auf deutsche Hüften
Die Treffen in Lomé waren teilweise sehr emotional. Vor allem die Präsentationen der Studierenden waren sehr ergreifend und rührten das ein oder andere Auge zu Tränen. Darüber hinaus war der Besuch in Togo aber auch ein Fest, was sich nicht zuletzt in den rhythmischen Bewegungen deutscher Hüften zeigte, als afrikanische Beats zum Tanz anregten. Die Stimmung war sehr ausgelassen, aber auch feierlich. Der Besuch hat alle nachhaltig beeindruckt und ein ums andere Mal klar gemacht, wie groß die Chance ist, die durch das Internationale Masterprogramm für die Länder in Westafrika und vor allem die Menschen eröffnet wird.

Weitere Artikel zu diesem Thema:

Wissen vermitteln, den Menschen näherkommen, fremde Länder kennenlernen: https://blogs.fz-juelich.de/impactandchange/2022/10/28/wissen-vermitteln-den-menschen-naeherkommen-fremde-laender-kennenlernen/

Aktives Anstehen oder: andere Länder, andere Sitten: https://blogs.fz-juelich.de/impactandchange/2022/10/31/aktives-anstehen-oder-andere-laender-andere-sitten/

Internationale Kooperationen als Hoffnungsträger: https://blogs.fz-juelich.de/impactandchange/2022/11/01/internationale-kooperationen-als-hoffnungstraeger/

Roadtrip auf Afrikanisch: https://blogs.fz-juelich.de/impactandchange/2022/11/05/roadtrip-auf-afrikanisch/

About Sabine Clemens

Sabine Clemens ist Pressereferentin für den Fachbereich Nationale und Internationale Beziehungen in der Unternehmensentwicklung. Daher schreibt sie in diesem Blog über die verschiedensten Themen der Internationalität. --- Sabine Clemens is press officer for National and International Relations in the department of Corporate Development. She therefore writes about a wide variety of topics relating to internationality in this blog.

No Comments

Be the first to start a conversation

Leave a Reply

  • (will not be published)