Wenn man sich eine interessante internationale Persönlichkeit vorstellt, ist es sicherlich jemand wie Dr. Gabriela Figueroa Miranda. Die junge Frau hat nicht nur zwei Pässe, einen aus ihrem Heimatland Mexiko und einen aus Deutschland, sie bringt auch eine hohe Innovationskraft, viel wissenschaftliche Forschungsantrieb und ganz viel biochemisches Wissen mit. Kurzum, eine Persönlichkeit, die man kennenlernen möchte. Im Rahmen der Umbrella-Kooperation besuchte Gabriela nun das Land der Innovationen, Israel.

Wissenschaft hat Dr. Gabriela Figueroa Miranda schon früh interessiert. Schon von Kindesbeinen an verfolgte sie Dokumentation zu unterschiedlichen Forschungsthemen. Viele dieser Filme zeigten die Forschungslandschaft in Deutschland. „Ich war immer fasziniert von der Wissenschaft und Forschung, die in Deutschland betrieben wurde und wird“, berichtet Gabriela von ihren Eindrücken. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie ihr Weg irgendwann in die Wissenschaft und auch nach Deutschland führte. Entsprechend hoch waren aber auch die Erwartungen an das ferne Land und die dortige Forschung.

Innovative Biosensoren
Die Ingenieurin für Biochemie und Biomedizin ist bereits als Masterandin ans Forschungszentrum Jülich gekommen und ist nach ihrem erfolgreichen Doktorstudium geblieben. „Jetzt bin ich nicht nur Postdoktorandin am Forschungszentrum, sondern sogar Unternehmerin“, fasst sie ihren Werdegang mit einem Grinsen zusammen „Ich mag meine Arbeit hier sehr und habe das Gefühl, einen Beitrag zur Gesundheit der Menschen zu leisten.“ Und genau das tut die junge Frau auf unnachahmlich innovative Weise. Ihr Wissen nutzte Gabriela, um elektrochemische Biosensoren zu entwickeln, mit denen unterschiedliche Krankheiten nachgewiesen werden können, darunter Malaria und Covid-19. „Das Gebiet der Biosensoren ist großartig! Es ist multidisziplinär, von der Biologie über die Chemie bis hin zum Ingenieurwesen. Jeden Tag lerne ich etwas Neues dazu und mit diesem Wissen kann ich dabei helfen, die Diagnose von Krankheiten zu verbessern“, erzählt sie begeistert. Gabriela ist auf dem Weg, mit diesen innovativen Biosensoren ein Start-up zu gründen und hat bereits mehrere Preise gewonnen.

Ein Ticket nach Israel
Neben dem NRW-Innovationspreis, den die junge Wissenschaftlerin Anfang des vergangenen Jahres erhielt, gewann sie auch den Umbrella-Award und mit ihm ein Ticket ans Technion nach Israel. Israel gilt als Land der Innovation und wird häufig auch als „Start-up Nation“ bezeichnet. Mit ihrem Biosensor-Projekt und ihrer Idee eines Start-ups konnte Gabriela die Jury überzeugen und den Award der Umbrella Cooperation gewinnen. Umbrella ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Forschungszentrum Jülich, der RWTH Aachen und dem Israel Institute of Technology, kurz Technion. In dieser Kooperation werden vor allem junge Menschen ermuntert, ihre Wissenschaft voranzubringen und diese im Verbund mit deutschen und israelischen Forscher:innen zu betreiben. An den Umbrella Award ist ein Besuch an dem herausragenden israelischen Universität geknüpft, den Gabriela gerne nutzte, um die Forschungslandschaft und die Kultur des Landes zu erkunden: „Dieser Preis war eine großartige Anerkennung meiner Arbeit“, resümiert die Ingenieurin „und auch eine schöne Gelegenheit, nach Israel zu reisen. Ich konnte dort meine Forschung präsentieren, mit anderen Forschenden in Kontakt kommen und über mögliche Forschungssynergien diskutieren. Manchmal haben wir sogar über einige ganz verrückte Forschungsideen gesprochen.“

Neben dem wissenschaftlichen Programm blieb Gabriela auch ein wenig Zeit, um die Geschichte und Kultur Israels kennenzulernen. Wenn man ehrlich ist, gehört eine Portion Sightseeing zu jeder guten Reise, ob privat oder beruflich, immer dazu. Von ihrer Liste der Sehenswürdigkeiten konnte die Forscherin Jerusalem, Nazareth, Betlehem und Tiberias besuchen. Ihre Eindrücke fasst Gabriela beeindruckt zusammen: „Israel ist wahrlich ein Schmelztiegel der Religionen. Und dabei liegt die Moderne dicht neben der alten Kultur, was ich an der Forschung im Technion sehen konnte.“

Die Zukunft im Blick
Nicht zuletzt der Austausch mit den Wissenschaftler:innen am israelischen Technion hat Gabriela gezeigt, dass Kooperationen interessante Sichtweisen und Optionen zur Weiterentwicklung der eigenen Vision bieten. Zukünftig möchte die junge Biochemikerin ihr Start-up zu einem Erfolg werden lassen und ihre Biosensoren noch präziser und leistungsfähiger machen. Ihr persönliches „Forschungsparadies“ hat sie mit dem Forschungszentrum Jülich schon gefunden und kann die Infrastrukturen und Kontakte für ihre Arbeit nutzen. „Es ist wichtig, dass man das tut, was man liebt, der Rest wird sich nach und nach ergeben“, sagt Gabriela mit Blick auf ihren Werdegang und auf künftige Generationen von Forschenden „Wissenschaft ist nicht immer einfach, es ist manchmal anstrengend und auch ermüdend, aber es lohnt sich!“

Wir sind sehr gespannt, welche innovativen Ideen Dr. Gabriela Figueroa Miranda als Nächstes entwickeln wird. Vielleicht führt sie eine ihrer Reisen auch wieder zurück in das Land der Innovationen, um mit israelischen Forschenden wieder einmal „verrückte“ Forschungsideen zu diskutieren.

Mehr zum Thema unter:

Umbrella Award 2022: https://www.fz-juelich.de/de/aktuelles/umbrella-award-fuer-gabriela-figueroa-miranda

NRW-Innovationspreis 2022: https://www.fz-juelich.de/de/aktuelles/innovationspreis-nrw-fuer-die-forscherinnen-hinter-dem-malaria-sensor

Porträt „Vom Labor in die Welt“: https://www.fz-juelich.de/de/aktuelles/news/feature/vom-labor-in-die-welt

About Sabine Clemens

Sabine Clemens ist Pressereferentin für den Fachbereich Nationale und Internationale Beziehungen in der Unternehmensentwicklung. Daher schreibt sie in diesem Blog über die verschiedensten Themen der Internationalität. --- Sabine Clemens is press officer for National and International Relations in the department of Corporate Development. She therefore writes about a wide variety of topics relating to internationality in this blog.

One Response to “Eine Biochemikerin in Israel – Eine Innovatorin im Land der Innovation

  1. kartenleger

    Der Blogbeitrag „Eine Biochemikerin in Israel – Eine Innovatorin im Land der Innovation“ auf blogs.fz-juelich.de ist ein äußerst inspirierender und interessanter Beitrag über die Arbeit einer Biochemikerin in Israel. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Arbeit der Forscherin und zeigt auf, wie sie ihre innovativen Ideen in die Tat umsetzt und erfolgreich umgesetzt hat. Besonders positiv finde ich, dass der Beitrag nicht nur auf die wissenschaftliche Arbeit der Forscherin eingeht, sondern auch ihre Persönlichkeit und ihren Werdegang beleuchtet. Dadurch wird die Arbeit der Forscherin noch greifbarer und nachvollziehbarer. Der Blogbeitrag auf blogs.fz-juelich.de zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Innovationen entstehen können und dass die Arbeit in der Wissenschaft nicht nur eine intellektuelle Herausforderung darstellt, sondern auch persönliche Eigenschaften wie Mut, Durchhaltevermögen und Kreativität erfordert. Insgesamt ein äußerst gelungener Blogbeitrag, der inspiriert und zum Nachdenken anregt.

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