von Viola Middendorf, Career Center & Postdoc Office des Forschungszentrums Jülich
„Für mich ist es immer wieder erfrischend zu sehen, wo Leute nach ihrer Promotion in der Industrie landen und was die neuen Herausforderungen sind, denen man sich außerhalb der Forschung als Chemiker stellen muss.“ So beschreibt es Britta Mayerhöfer, Doktorandin am IEK-11, bei der Unternehmensexkursion zu Evonik nach Marl.
Am 05.09.2019 machten sich rund 30 Nachwuchswissenschaftler/innen aus Jülich auf, um in Marl in einem der größten Chemieparks Deutschlands einen Eindruck davon zu bekommen, wie es ganz konkret aussehen kann, als Forscher bei einem Chemiekonzern zu arbeiten. Die strategische Innovationseinheit Creavis von Evonik stand dabei im Zentrum des Besuches. Organisiert wurde das Ganze vom Career Center & Postdoc Office.
Impressionen der Exkursion, Fotos: Viola MiddendorfAustausch mit Forschern vor Ort
Nach einer kurzen und informativen Einordnung, worauf es ankommt, wenn man sich bei Evonik beispielsweise um eine Stelle im Projektmanagement bewerben will, gab es ausführlich Gelegenheit, mit Forschern unterschiedlichster Abteilungen und mit verschiedensten Aufgaben in den direkten Austausch zu gehen: Bei einem Mittagessen konnten direkte Fragen gestellt werden und man bekam Antworten auch zu kritischen Themen. Wie viele andere Teilnehmende fand auch Clare Dibble, Ingenieurin und Postdoc am IBG-1, besonders diesen direkten Austausch hilfreich: „I particularly enjoyed talking with Kira, a project manager, over our lovely lunch. She is working on a membrane project for separating carbon dioxide from natural gas. A current, special customer has requested such a membrane, and this technology was identified as having a much broader market potential”.
Deutlich wurde in den unterschiedlichen Gesprächen, dass die Forschung bei Creavis / Evonik immer im Dienste der Entwicklung neuer Geschäftsoptionen steht.
“It is sometimes a challenge to prove the worth of projects to management. Senior management can view innovation projects as expensive overhead”- so wurde es Clare vermittelt. Viele Teilnehmende waren auch überrascht, wie viele Mitarbeitende jeden Tag relativ lange Arbeitswege auf sich nehmen, um zwischen ihrem Wohnort und ihrem Arbeitsplatz in Marl zu pendeln. Auch dies ist ein Eindruck, der sich v. a. durch die persönlichen Gespräche vermittelte und dazu beitrug, eine umfassende Vorstellung davon zu bekommen, wie die Rahmenbedingungen in einem Industrieunternehmen aussehen können. Den Teilnehmenden hat es dabei geholfen zu prüfen, wie attraktiv diese berufliche Option für sie selbst ist.
Bei einem anschließenden Rundgang wurden einzelne Projekte angeschaut und erläutert. Dabei gab es für die Jülicher Wissenschaftler/innen die Gelegenheit, Überschneidungen mit dem eigenen Fachgebiet mit den Mitarbeitenden von Evonik inhaltlich zu vertiefen. Für Britta Mayerhöfer ergab sich beispielsweise die Gelegenheit, sich über ihr Promotionsprojekt mit einem Evonik-Membranspezialisten auszutauschen.
Unter dem Strich: Eine inspirierende Exkursion mit vielfältigen Eindrücken. Weitere Besuche zu anderen interessanten Organisationen sind in Planung.
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