Die in diesem Post beschriebenen Daten wurden im Rahmen des Diversity & Inclusion Projekts „Entwicklung und Implementierung einer D&I Strategie für das FZJ“ erhoben.

Im letzten Post sind wir die auf die qualitative Erhebung mittels halbstrukturierter Interviews eingegangen. Neben den persönlichen Erfahrungen der Angehörigen marginalisierter Gruppen, stand natürlich auch eine eingehende Betrachtung des FZJ und seiner Fähigkeiten, Diversity- und Inclusion-Perspektiven in alle seine Hauptfunktionen zu integrieren, im Fokus. Daher möchten wir heute über einen weiteren wichtigen Baustein innerhalb der Initiierungsphase des Projekts eingehen: das D&I Audit.

Das Hauptziel eines Diversity & Inclusion-Audits (D&I-Audit) ist es, eine eingehende Beschreibung einer Organisation zu einem bestimmten Zeitpunkt zu liefern, was ihre Fähigkeiten betrifft, Diversity- und Inclusion-Perspektiven in alle ihre Hauptfunktionen zu integrieren. D&I-Audits können sowohl von internen Mitarbeitenden als auch von externen Organisationen durchgeführt werden. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile. In diesem speziellen Fall wurde ein internes Audit aus drei Hauptgründen gewählt: a) das Fehlen einer Organisation mit umfangreicher Erfahrung in der Durchführung von D&I-Audits im deutschen außeruniversitären Forschungskontext; b) die Agilität und der kürzere Zeitrahmen interner Audits; c) die Existenz von Mitarbeitenden mit D&I-Kompetenzen innerhalb des FZJ, die das Audit entwickeln und durchführen können. Neben dem Vorteil, dass interne Mitarbeitende mit der Organisation und ihren Strukturen vertraut sind, darf bei dieser Variante jedoch nicht vergessen werden, dass vorbestehende Beziehungen und Machtdynamiken auch zu potenziellen Verzerrungen durch bereits bestehende Erfahrungen und Beziehungen der mit dem Audit betrauten Personen als Mitglied der Organisation entstehen können. Um diese Verzerrungen zu begrenzen, wurden Maßnahmen ergriffen: So hatte die interne Auditorin zuvor keine operativen Aufgaben innerhalb der Organisation inne und sie überprüfte somit auch keine Aktivitäten, für die sie jemals verantwortlich war. Weiterhin wurden alle am Audit beteiligten Organisationseinheiten gebeten, die Audit-Daten zu überprüfen. Zudem wurde eine Gruppe aus Freiwilligen aus der Sounding Group ebenfalls gebeten, die Auditfragen, Daten und Erkenntnisse zu überprüfen. Eine Prüfung dieser fand überdies noch durch die Projektsicherung statt. 
Neben der Überprüfung der Daten durch verschiedene Akteur:innen, wurde auch der verwendete Fragenkatalog in Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Einheiten entwickelt sowie externen D&I Fachleuten.

Die Daten wurden durch semi-strukturierte Interviews mit Mitglieder verschiedener Organisationseinheiten erhoben. Die Interviewpartner:innen wurden aufgrund ihrer Kenntnisse des Gesamtkontextes des FZJ sowie ihrer Vertrautheit mit den internen Richtlinien, Prozessen und der gesamten Infrastruktur ausgewählt. Mit anderen Worten: Das Audit berücksichtigte die Meinungen von Expert:innen und relevanten Interessengruppen. Darüber hinaus wurden weitere Daten auch durch die Analyse von FZJ-Materialien wie internen Richtlinien, der Website, dem Intranet, Flyern und Unternehmenszeitschriften gesammelt.

About Eva Maria Kanis

Eva Kanis (sie/ihr) arbeitet als stellvertretende Projektleitung im D&I Projekt des FZJ. Zusammen mit der Projektleiterin Alice Leri bloggt sie über die neuesten Entwicklungen im Projekt und greift aktuelle D&I-Thematiken auf.

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