Greta Giese studiert International Management in Düsseldorf. Von Februar bis März 2016 hat die 21-Jährige im Forschungszentrum Jülich ein Praktikum gemacht und in der Unternehmenskommunikation (UK) die Abteilung „Veranstaltungen und Marketing“ (UK-M) unterstützt. Im Blog blickt sie zurück auf ihre Zeit in Jülich. #MeinPraktikum
Immer mal wieder habe ich mich gefragt, was es mit dem Forschungszentrum auf sich hat. Was macht es? Wo ist es? Wie ist es? Der erste Artikel, den ich dazu las, konnte mir keinen Aufschluss geben. Ich glaube, ich habe noch nie zuvor einen Text mit so vielen für mich fremden Wörtern gelesen. Nach Sätzen wie „Auslegung einer Neutronenabschirmung zwischen einer Cf-252-Neutronenquelle und einem Szintillationsdetektor mittels Monte-Carlo-Simulation“ war mir klar, hier wird eine andere Sprache gesprochen. Dieses ganze Ungewisse und Mysteriöse des Forschungszentrums machte es für mich jedoch umso spannender und ich wurde immer neugieriger. Ein Praktikum erschien mir als perfekte Gelegenheit, Antworten auf meine Fragen zu bekommen.
Rurtalbahn nach Jülich
Somit startete ich Mitte Februar in meinen ersten Praktikumstag. Nervös, wie ein Hemd, nahm ich die proppenvolle Rurtalbahn nach Jülich. Ich zählte die Stationen mit, um den Ausstieg bloß nicht zu verpassen. Im Nachhinein muss ich darüber schmunzeln, denn die Haltestelle „Forschungszentrum“ kann man einfach nicht verpassen: Sobald die Bahn hält, herrscht Aufbruchsstimmung und gefühlte 99 Prozent der Fahrgäste drängen sich aus den zwei Türen. Urplötzlich sind die Abteile wie leer gefegt.
Von der Bahnhaltestelle ging es mit dem Bus weiter zum Forschungszentrum. Als ich das Gelände mit seinem großen Haupteingang sah, war dieser von einer tief hängenden Nebeldecke umhüllt. Meine Gedanken schweiften ab: „Etwas gruselig hier mit dem Nebel und dann noch mitten im Wald.“
„Junge Dame, wo ist denn Ihr Ausweis?“, wurde ich aus meinen Gedankengängen gerissen. „Ausweis?“ Erst da fiel mir auf, dass der Bus vor einer Schranke angehalten hatte und alle Insassen eine weiße Identifikationskarte in Richtung eines dunkelblau gekleideten Mannes hochhielten. Ups, was ist denn jetzt los? Ich erklärte meine Situation und der Mann nickte verständnisvoll und bat mich auszusteigen. Sehr freundlich wurden mir dann die Abläufe für den Einlass ins Forschungszentrum erklärt. Ich erhielt einen eigenen Ausweis, mit dem ich die Wache passieren konnte. Nun war ich selber Teil des mysteriösen Forschungszentrums.
Der Nebel lichtet sich
In den darauffolgenden Wochen lernte ich das Forschungszentrum immer besser kennen und der mysteriöse Nebel lichtete sich zunehmend. Maßgeblich dafür war natürlich meine Arbeit in der Unternehmenskommunikation, die direkt mit einer kleinen Großveranstaltung startete: Fast 100 Schüler kamen im Februar ins Forschungszentrum, um beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ ihre Projekte vorzustellen. Es war an uns, den Tag mit den vielen Jungforschern vorzubereiten, Stände für die Präsentationen aufzubauen, Führungen über das Forschungszentrum zu geben und die Siegerehrung zu organisieren.
Um auf meine anfänglichen Fragen zurückzukommen, kann ich sagen, dass ich während meines Praktikums viele Antworten gefunden habe. Insbesondere die zahlreichen Besuchertouren haben mir tolle Einblicke ins Zentrum und seine einzelnen Institute ermöglicht. So habe ich zum Beispiel erfahren, wie am Forschungszentrum Membranen für die Energiewende entwickelt werden oder was sich hinter den Abkürzung IKP, JSC oder IEK verbirgt.
In guter Erinnerung behalte ich auch die Atmosphäre des Jülicher Campus: Es war toll, wenn die ersten Sonnenstrahlen durch den Nebel brachen und man bei immer wärmeren Temperaturen einen Spaziergang über das Gelände machen konnte. Auch die Mittagspausen auf der Casinoterrasse mit Blick auf den See werde ich so schnell nicht vergessen.
Praktikantenlappalien
Ich habe mich in einem Unternehmen bisher noch nie so wohl gefühlt wie im Forschungszentrum Jülich, wofür hauptsächlich meine tollen Kollegen aus der Unternehmenskommunikation verantwortlich sind. Ich hoffe, Ihr verzeiht meine kleinen Praktikantenlappalien wie zum Beispiel, dass ich das Content Management System der Unternehmenswebsite (GSB) zu einem neuen Institut erklärte oder in der Mittagspause versuchte, ein Gericht zum Abwiegen mit einem Teller ohne blauen Rand an der Casinokasse vorbei zu schmuggeln.
Für die tolle Unterstützung bedanke ich mich herzlich bei allen UK-Kollegen und ganz besonders bei dem UK-M-Team, das mich sehr herzlich aufgenommen hat.
Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder – spätestens dann am
Tag der Neugier 2016.
Liebe Greta,
vielen Dank für diesen Rückblick und die netten Worte, die wir nur zurückgeben können. Dass sich Praktikanten hier so einbringen, ist nicht selbstverständlich.
Liebe Grüße und bis zum Tag der Neugier
Marcel