Das beginnende Jahr begrüßt das Forschungszentrum traditionell mit einem Neujahrsempfang für Mitarbeiter. Auch in diesem Jahr gab der Vorstand wieder einen Ausblick auf die kommenden Monate und stellte Projekte wie zum Beispiel den Klimaschutzplan für den Jülicher Campus vor. Dieser verfolgt das Ziel, bis 2030 eine klimaneutrale Zentralverwaltung des Zentrums zu erreichen. Im Fokus des Nachmittags standen jedoch Mitarbeiter, die 2016 aufgrund ihrer herausragenden Leistungen ausgezeichnet wurden. Stellvertretend für alle Jülicher Preisträger wurden sie im Rahmen des Neujahrsempfangs den rund 500 anwesenden Mitarbeitern vorgestellt.

Prof. Martin Winter

Prof. Martin Winter, Bild: Forschungszentrum Jülich

Zunächst wurde Prof. Martin Winter auf die Bühne gerufen. Der Leiter des Helmholtz-Institut Münster (HI MS) – eine Außenstelle des Forschungszentrums Jülich –, sowie des MEET Batterieforschungszentrum an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erhielt 2016 den Braunschweiger Forschungspreis. Im Zentrum der Forschung des Chemikers und Materialwissenschaftlers stehen neue Materialien, Komponenten und Batteriezellen, die die Leistungsfähigkeit von Batterien als Energiespeicher verbessern. Die Batterietechnologien der Zukunft sollen nicht nur über bedeutend höhere Energiedichten verfügen, sondern müssen auch vereinbar sein mit einer klimaschonenden Stromversorgung, die auf erneuerbaren Energien basiert. Am HI MS werden von der Batteriekomponente Elektrolyt aus neue chemische Zusammensetzungen der Batteriezellen entwickelt und auf ihre Leistung überprüft.

Prof. Ulf-G. Meißner

Prof. Ulf-G. Meißner, Bild: Forschungszentrum Jülich

Auch Prof. Ulf-G. Meißner wurde geehrt. Der Direktor des Jülicher Instituts für Kernphysik und des Institute for Advanced Simulation  erhält den Lise Meitner-Preis 2016 der Europäischen Physikalischen Gesellschaft. Der Wissenschaftler wurde damit für seine Arbeiten auf dem Gebiet der effektiven Feldtheorie in der Hadronen- und Kernphysik ausgezeichnet. Der Lise Meitner-Preis ist die höchste europäische Auszeichnung auf den Gebieten der angewandten, experimentellen und theoretischen Kernphysik. Er wird alle zwei Jahre verliehene.

Dr. Wolfgang Hoyer

Dr. Wolfgang Hoyer, Bild: Forschungszentrum Jülich

Dr. Wolfgang Hoyer vom Jülicher Institute of Complex Systems, Strukturbiochemie (ICS-6) stellte den anwesenden Mitarbeitern ebenfalls seine Forschung vor. Der Leiter der Forschergruppe „Bindeproteine für amyloidogene Peptide und Proteine“  erhielt für seine Alzheimer-Forschung  einen der renommierten Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrates ERC. Die Förderungen von rund 2 Millionen Euro über fünf Jahren gelten als die prestigeträchtigsten Auszeichnungen der europäischen Forschungslandschaft. Im Rahmen des ausgezeichneten Projekts „BETACONTROL“ werden spezielle Moleküle gegen weitverbreitete Volkskrankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Diabetes mellitus Typ-2 entwickelt. Die Verklumpung jeweils unterschiedlicher körpereigener Eiweiße, sogenannter Amyloid-Proteine, gilt als gemeinsame Ursache dieser Erkrankungen. Normalerweise harmlose Eiweißmoleküle lagern sich dabei zu Aggregaten und Ablagerungen zusammen, die zellschädigende Eigenschaften haben. Dieser unheilvollen Dynamik will Hoyer frühzeitig einen molekularen Riegel vorschieben, indem er die für die Aggregation relevanten Protein-Regionen mit maßgeschneiderten Bindemolekülen abschirmt.

Julia Valder

Julia Valder und der Vorstand des Forschungszentrums, Bild: Forschungszentrum Jülich

Bevor die Mitarbeiter des Forschungszentrums zum sogenannten gemütlichen Teil des Nachmittags übergingen, wurde auch Julia Valder geehrt. Die 22-Jährige hatte ihre Ausbildung zur Mathematisch-technischen Softwareentwicklerin (MATSE) im Sommer 2016 am Jülich Supercomputing Centre abgeschlossen und gehört zu den fünf bundesbesten Auszubildenden aus dem IHK-Bezirk Aachen. Bei den Prüfungen zur Softwareentwicklerin war sie sogar die beste in ganz Deutschland. Eine tolle Leistung! Die heutige Masterstudentin berichtete von ihrer Freude an der Mathematik und über ihre dreijährige Ausbildung hier im Forschungszentrum. Ihre Aufgaben am Supercomputing Centre bestanden insbesondere darin, Programme zur Überwachung der Jülicher Supercomputer zu schreiben und neue Software für Experimente zur Fußgängerdynamik zu entwickeln.

About Marcel Bülow

Marcel Bülow, a science journalist by training, became a part of Forschungszentrum Jülich in 2012. He took on the role of social media manager within the corporate communications department, where he serves as the editor of the "Jülich Blogs" and represents Forschungszentrum Jülich's voice across various social media platforms.

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