Eine Reise beginnt in der Regel schon lange bevor das Flugzeug, der Zug oder das Auto bestiegen wird, um an den Ankunftsort zu gelangen. So ist es auch im Falle der großen Delegationsreise, die Kolleg:innen des Forschungszentrums Jülich, der RWTH Aachen und der Universität Rostock nach Westafrika führen wird. Ziel ist es, die Partner im Senegal, in Togo und Ghana zu besuchen und weitere Kooperationsmöglichkeiten zu eröffnen.
Wie ein Biochemiker die Neurobiologie entdeckte
Reisen erweitert den Horizont, so sagt man. Doch wichtig für neue Erfahrungen und eine größere Weltsicht ist die Einstellung zum Reisen. Ein passionierter Reisender sagte einst: ‚Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt.‘ Das kleine Zitat von Mark Twain beschreibt recht gut, wie Cole Wilson ans Forschungszentrum Jülich gekommen ist. Das Ziel ist in diesem Vergleich ganz klar: Auslands- und Forschungserfahrungen zu sammeln, der Umweg ist das Forschungsfeld, das auf den jungen Biochemiker in Deutschland wartete. Doch beginnen wir am Anfang.
Große Träume für eine bessere Zukunft
Wissenschaft und wissenschaftlicher Austausch können den Grundpfeiler für eine friedliche Gesellschaft schaffen. So sieht es auch Dr. Sabreen Hammouda. Die Physikerin lebt in Garching und arbeitet als Postdoktorandin im Rahmen des PGSB-Rückkehrer-Programms am Jülich Centre for Neutron Science, Neutronenmethoden (JCNS-4) . Während eines Doktorstudiums in Deutschland forschte die junge Wissenschaftlerin in Jülich. Nach ihrer Zeit in Garching hat sie die Möglichkeit, nach Palästina zurückzukehren, doch schon jetzt setzt sie sich für die Förderung der palästinensischen Studierenden ein und gestaltet die Forschungslandschaft ihrer Heimat aktiv mit.
Oder: Einblick in die Kultur, das Leben und natürlich in die Wissenschaft Japans
Bei dem Gedanken an Japan assoziieren viele direkt Kirschbäume in voller Blüte, den schneebedeckten Fuji, leckeres Essen und freundliche Menschen. Doch das hoch technologisierte Land hat viel mehr zu bieten als diese Stereotypen. Beispielsweise zeichnet sich Japan auch durch eine vielfältige Forschungslandschaft und hochkarätige Wissenschaftler:innen aus. Felix Cüppers hat die Möglichkeit, die Wissenschaftslandschaft Japans während seines Stipendiums kennenzulernen. Er ist Doktorand am JARA-Institut Energy-efficient information technology (Peter-Grünberg Institut, PGI-10) und verbringt insgesamt sechs Monate am Tokyo Institute of Technology.
Über das Wagnis, in einem anderen Land zu leben und die Rückkehr in die Heimat
So vielfältig wie die Länder dieser Erde, so unterschiedlich sind auch die Menschen, die sie bewohnen. Der Spruch: ‚Andere Länder, andere Sitten‘ fasst dies kurz und knapp zusammen. Natürlich kann dieses Anderssein Sorgen hervorrufen, vor allem dann, wenn man vorhat, eine gewisse Zeit in einem anderen Land zu leben. So erging es Dr. Nour Maraytta. Die junge Wissenschaftlerin hatte den Mut, ihre Heimat Palästina zu verlassen, um für drei Jahre nach Deutschland zu ziehen und hier ihre Promotion zu absolvieren.
„Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.“ Alexander von Humboldt. Aufenthalte im Ausland helfen dabei Projektpartner, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Meinungen besser zu verstehen. Um den eigenen Horizont zu erweitern – sowohl persönlich als auch professionell – sind Auslandsaufenthalte unersetzlich.
Wie Auslandsaufenthalte das Streben nach wissenschaftlichen Erkenntnissen beflügeln können
Am Anfang großer Errungenschaft, wissenschaftlicher Innovationen oder schlicht einer herausragenden Karriere steht vielfach ein einfacher Traum. Doch was passiert, wenn das eigene Heimatland nicht die besten Möglichkeiten bereithält, um diesen Traum zu erfüllen? So erging es Dr. Yurii Kutovyi. Sein Traum ist es, durch Physik die Informationstechnologie der Zukunft mitzugestalten. In seinem Heimatland der Ukraine sind die Voraussetzungen zur Erfüllung seiner Ziele nicht die besten, und so entschloss sich der junge Wissenschaftler schweren Herzens seine Heimat zu verlassen, um im Ausland seiner Forschung nachzugehen. Sein Weg führte ihn nach Jülich, ans Forschungszentrum.
Südkorea ist ein höchst innovatives Land. Aktuell zählt es zu den größten Wirtschaftsnationen dieser Welt. Dabei hat Entwicklung und Innovation bereits eine lange Geschichte in dem asiatischen Staat. Ob die Herstellung von Seide und Töpfereiprodukten oder der Buchdruck, Südkorea befand sich an der Spitze von Handwerk und Hochtechnologie und war so manch anderem Land weit voraus. Der Ehrgeiz und Wille zur Weiterentwicklung zeigt sich heute vor allem in den wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften.
Hollywood hat auf die Frage, was gute Wissenschaft ausmacht, eine klare Antwort: Es handelt sich um das wissenschaftliche Arbeiten eines smarten Forschers und einer smarten Forscherin, die gemeinsam im letzten Moment durch einen schlauen Einfall die Welt oder die Menschheit retten. action- und spannungsgeladen forscht das Team unter Hochdruck an der Entwicklung der rettenden Lösung. Frei nach einem deutschen Kinderlied, kann sich Wissenschaft aber auch mit scheinbar trivialeren Dingen auseinandersetzen: „Die Wissenschaft hat festgestellt, festgestellt, festgestellt, dass Marmelade Fett enthält, Fett enthält…“. Doch wer hat denn nun recht? Ist Wissenschaft nur wertvoll, wenn mit einem großen Knall riesige Herausforderungen gestemmt werden oder ist die Lösung von Alltagsaufgaben ebenso wichtig?
Beides stimmt! Wissenschaft und Forschung, die sich sowohl um die großen Probleme der Menschen (natürlich ohne den großen Hollywood-Action-Teil) als auch um die kleinen Themen des alltäglichen Lebens kümmern, sind wertvoll. Doch gute Wissenschaft beinhaltet noch viele weitere Komponenten.