Gastbeitrag von Kristin Lux
Im Fachbereich Personalentwicklung und Recruiting (P-E) versuchen wir, unsere Prozesse und Services unter anderem auch durch nationalen und internationalen Austausch kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dazu waren in den letzten Jahren unter anderem Kolleginnen am CERN und an der ESS in Lund.
Im Dezember habe ich im Rahmen einer einwöchigen Hospitation RIKEN, eine Forschungseinrichtung mit über 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bereich der Naturwissenschaften, in Japan (nähe Tokio) besucht.
RIKEN betreibt Forschung und Entwicklung in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen, darunter Medizin, Physik, Chemie, Biologie und den Ingenieurwissenschaften.
Den ersten Kontakt hat Herr Prof. Diesmann (Direktor INM-6 / IAS-6) im April 2017 für mich hergestellt. Neben vielen anderen Organisationseinheiten des Forschungszentrums unterstütze ich das INM-6 als Recruiterin aus P-E. Da Herr Prof. Diesmann lange Zeit in Japan gelebt und gearbeitet hat, war er für mich und mein Vorhaben der perfekte Ansprechpartner. Zumal wir schon öfters im Rahmen von Personalgewinnungsverfahren zusammen gearbeitet haben und somit auch thematisch eine gute Verbindung besteht.
Es geht los
Die Aufregung kam dann ein paar Tage vor meiner Abreise nach Japan, als ich meinen Hospitations-Plan von den Japanern erhielt und erfuhr, was sie nach monatelanger Planung alles für mich organisiert haben.
So startete ich an meinem ersten Tag im Brain Science Planning Office vor Ort mit einem Kennenlernen der 20 Kolleginnen und Kollegen in dem Großraumbüro, in dem ich für die nächsten Tage beheimatet wurde. Mir wurde in einer ausführlichen Präsentation RIKEN näher vorgestellt und auch ich hatte die Möglichkeit vor vielen Zuhörerinnen und Zuhörern das Forschungszentrum Jülich mit unseren Forschungsschwerpunkten und mich selbst vorzustellen. Das Interesse war sehr groß und so starteten wir in einen sehr informativen und vor allem interessanten Austausch, welcher sich die nächsten Tage fortsetzte.
Die japanischen Kolleginnen und Kollegen haben organisatorisch einiges auf die Beine gestellt und so hatte ich die Möglichkeit jeden Tag vieles zu sehen, lernen und natürlich konnte ich auch Vergleiche ziehen: Was unterscheidet sich in Sachen Recruiting und Personalentwicklung im Vergleich zum Forschungszentrum, was ist vielleicht besser/schlechter, oder vielleicht einfach nur anders organisiert. Genau das war ja auch das Ziel meiner Hospitation.
Ich habe Einblick in die folgenden Bereiche erhalten:
- Austausch mit der Direktorin vom RIKEN Brain Science Institute (BSI) zum Thema Personalpolitik
- Austausch mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Personalabteilung zum Thema (Personalgewinnung, Personalbetreuung, Vertragsers
tellung) - Austausch mit den Kolleginnen der Personalentwicklung (Organisation von Programmen für Doktoranden, Postdoc Programmen)
- Besuch der Außenstelle Yokohama Campus (Schwerpunkt: Biowissenschaften und Center for Integrative Medical Sciences) inkl. geführte Lab-Tour
- Besuch des RIKEN Nishina Center for Accelerator-Based Science (Schwerpunkt: Forschung über Elementarteilchen und – kerne; Besichtigung des Teilchenbeschleunigers)
- Führung durch das Labor von Andrea Benucci (research team leader im BSI): Benucci hat zusammen mit seinem Team die „Obox“ entwickelt, ein eigenständiges computergesteuertes System, das Mäuse mit verschiedenen Übungen trainiert, um somit einiges über ihr Sehvermögen, Hörvermögen und das allgemeine Lernen von Mäusen in Erfahrung zu bringen und das ganz ohne menschliche Unterstützung (weitere Informationen und ein Video findet man unter folgendem Link: http://www.brain.riken.jp/en/articles/?p=594)
- Austausch mit der stellvertretenden Direktorin, die im Bereich der Förderung der personellen Vielfalt arbeitet (Ziel: Unterstützung von Frauen in der Wissenschaft, Vereinbarkeit von Beruf und Familie)
Meine Vorstellungen wurden übertroffen
Für mich war der Besuch in Japan eine sehr schöne und vor allem positive Erfahrung, die meine Vorstellungen weit übertroffen hat. Das habe ich vor allem den vor Ort beteiligten Personen zu verdanken, die mir einfach mit riesengroßer Gastfreundschaft und vor allem viel Zeit, die sie investiert haben, entgegengekommen sind. Das wird auch auf dem Abschiedsbild deutlich, welches bei der für mich organisierten Abschiedsfeier mit traditionellen japanischen Essen (u.a. Tako-yaki) entstanden ist. Nach der Woche konnte ich feststellen, dass wir mit unseren Prozessen in P-E schon gut aufgestellt sind. Für meine Aufgaben hier in Jülich war es aber sehr hilfreich, in einen internationalen Wissenschaftsbetrieb in einem ganz anderen kulturellen Kontext reinschnuppern zu können. Natürlich haben wir auch die Kolleginnen zu einem Besuch in Jülich eingeladen. Mal sehen, ob sich jemand auf den Weg macht.
Kristin Lux arbeitet seit 2011 hier im Forschungszentrum als Recruiterin und ist für die Unterstützung der Institute bei der Personalgewinnung zuständig. Für die Jülich Blogs berichtet sie über Ihren Besuch der Forschungseinrichtung RIKEN in Japan.
No Comments
Be the first to start a conversation